Kochen zerstört unverträgliche Inhaltsstoffe von Hülsenfrüchten

Pflanzen schützen sich vor Fressfeinde, indem sie unverträgliche Inhaltsstoffe bilden. Auch Hülsenfrüchte enthalten einige Stoffe, die für uns schwer verträglich sind. Doch Wässern und Kochen zerstören diese Stoffe.

Pflanzen verteidigen sich mittels Inhaltsstoffe gegen Fressfeinde
Pflanzen verteidigen sich mittels Inhaltsstoffe gegen Fressfeinde Photo by Arjun MJ on Unsplash

Pflanzen verteidigen sich seit Jahr­mil­li­o­nen erfolgreich gegen Feinde. Sie haben sich Dorn zugelegt oder ungenießbar gemacht. Alles, um ihren Feinden den Appetit zu verderben.

Hülsenfrüchte haben ihre Wege gefunden, den Fressfeinden schwer im Magen zu liegen. Sie enthalten unverträgliche Stoffe wie Lektine und Protease-Inhibitoren.

Aber wir haben ein Mittel, um die unverträglichen Stoffe unwirksam zu machen: Wässern und Kochen.

Lektine

Lektine sind Eiweiße. Sie binden an Zuckerresten auf Oberflächen von Zellwänden. Dort lösen verschiedene Stoffwechselvorgänge auslösen.

Phasin ist eine Gruppe von Lektinen, die in Hülsenfrüchten vorkommen. Sie wirken wie Klebstoff. Sie führen dazu, dass rote die Blutkörperchen verklumpen. Sie können Übelkeit, Magenverstimmungen und Darmentzündungen auslösen.

Hitze deaktiviert Phasine. Das Kochen der Hülsenfrüchte zerstört sie.

Protease- Inhibitoren

Protease- Inhibitoren kommen unter anderem in Kartoffeln, Hafer, Weizen, Reis und Hülsenfrüchte vor. Protease- Inhibitoren hemmen oder verhindern, dass Enzyme Eiweißmolekülen im Magen abbauen. Das kann zu Erbrechen und Durchfall führen.

Hitze und Keimung machen Protease- Inhibitoren unwirksam.

Blausäure

Blausäure lähmt die Atmung. Sie verhindert die Aufnahme von Sauerstoff in die Mitochondrien.

Blausäure kommt in zwei Bohnensorten in höheren Mengen vor: Urd- und Limabohnen.

Durch das Kochen verdampft Blausäure. Beim Einweichen löst sich Blausäure im Wasser. Sie ist gut wasserlöslich. Daher sollte Einweich- und Kochenwasser nicht weiterverwendet, sondern weggeschüttet werden.